Inflation birgt Chancen für Angebotskommunikation
Trotz Inflation und gestiegener Preise wollen die Menschen ihren Lebensstandard halten und greifen daher eher zu Sonderangeboten: So achten 87% zurzeit verstärkt auf die Preise und 80% versuchen bei Konsumausgaben abseits des täglichen Bedarfs immer den preisgünstigsten Zeitpunkt für einen Kauf abzuwarten. Dieses Verhalten bietet Werbungtreibenden die Chance, auf das Informationsbedürfnis der Verbraucher zu reagieren und sie gezielt über Angebote zu informieren. Denn die Konsumierenden in Deutschland sind sehr empfänglich für Werbung: Benötigen sie ein bestimmtes Produkt, nehmen derzeit fast drei Viertel (73%) der Menschen Werbung wahr. Knapp zwei Drittel (65%) möchten gerade in der aktuellen Situation Werbung erhalten – am liebsten solche, die auf die derzeitige Lebenssituation eingeht (74%).
So achten die Deutschen insbesondere auf Werbung für Fleisch (66%), Obst und Gemüse (65%), Benzin und Diesel (62%) sowie Bekleidung und Schuhe (61%). Jüngere Befragte zwischen 16 und 29 Jahren interessieren sich dagegen überdurchschnittlich häufig für Sonderangebote von Streamingdiensten (37% der jüngeren Befragten im Vergleich zu 23% der Gesamtbevölkerung), während Befragte zwischen 30 und 49 Jahren stärker nach Sonderangeboten für Bekleidung/Schuhe für Kinder (39% im Vergleich zu 27%) sowie Spielzeug (33% im Vergleich zu 22%) suchen.
Klassische Werbekanäle im Vordergrund – digitale Kanäle immer beliebter
Darüber hinaus untersuchte die Studie, über welche Kanäle sich die Menschen über Produkte und Angebote informieren. Demnach wird ein Großteil (76%) der Befragten durch klassische Werbung auf Sonderangebote aufmerksam. An erster Stelle stehen hierbei Print-Anzeigen und gedruckte Beilagen in Zeitungen/Zeitschriften (43%) gefolgt von Online-Werbung (30%). Mit deutlichem Abstand folgen Radio (14%), Social-Media-Plattformen (11%) sowie Plakate und digitale Infobildschirme (10%).
52% der Befragten nutzen andere Werbeformen wie gedruckte Werbeprospekte per Postwurf oder Anzeigenblätter, um sich über Angebote zu informieren. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede bei den Altersgruppen: Während nur noch etwas mehr als ein Drittel (37%) der 16- bis 29-Jährigen sich über dieses Werbemittel zu Sonderangeboten informiert, nutzen ältere Befragte zwischen 30 und 49 Jahren (50%) sowie ab 50 Jahren (60%) diese deutlich häufiger.
Immer beliebter werden digitale Kunden-Apps von Handelsunternehmen (31%). Sie werden mittlerweile etwas häufiger genutzt als Werbeprospekte in den Geschäften (29%), was allerdings zum Teil auch damit zusammenhängt, dass viele Händler wegen der gestiegenen Papierpreise auf gedruckte Prospekte verzichten. Mehr als ein Viertel (27%) nutzen darüber hinaus Plattformen, auf denen digitalisierte Werbebroschüren verschiedener Händler zur Verfügung gestellt werden. Die Jüngeren (16 bis 29 Jahre) greifen inzwischen auf digitale Plattformen genauso häufig zurück (37%), wie auf gedruckte Werbeprospekte per Postwurf oder in Anzeigenblättern (37%).
Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Online-Umfrage. Dabei wurden 1.020 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Dezember 2022 befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung. Die komplette Studie „b4p trends – Konsum und Werbung in Zeiten von Preissteigerungen“ steht auf der GIK Website zum kostenlosen Download bereit.